Notgroschen ansparen: Ein Weg zur finanziellen Sicherheit

Ein plötzlicher Wasserschaden, unerwartete Nebenkosten, ein kaputter Laptop – um ungeplante hohe Kosten stemmen zu können, kann es sinnvoll sein, einen Notgroschen zu haben.

Einen was? Ein Groschen war früher die Bezeichnung für eine Münze im Wert von 10 Pfennigen. Ein Notgroschen ist also für Zeiten der Not aufgespartes Geld.1

Wer in guten Zeiten für unerwartete Ausgaben spart, kann besser und flexibler auf auftretende Probleme reagieren. Denn: eine gute Rücklage kann in der Not den entscheidenden Unterschied machen.

Dieser Artikel zeigt, warum ein Notgroschen wichtig ist, wie viel Geld für Notfälle zurückgelegt werden sollte und wie die eigene finanzielle Sicherheit immer weiter ausgebaut werden kann.

Warum ein Notgroschen wichtig ist

Wenn etwas im Leben sicher ist, dann wohl, dass immer etwas Unvorhergesehenes passieren kann. Die wirtschaftliche Stabilität im Großen und im Kleinen kann durch viele Faktoren beeinflusst werden. Situationen, in denen Geld für den Notfall hilfreich sein kann, gibt es viele: Zum Beispiel, wenn der Job verloren geht und erst einmal ein paar Monate Jobsuche angesagt sind. Oder wenn die Waschmaschine kaputtgeht.

Wer ein paar Ersparnisse hat, also einen Notgroschen, kann solche Einnahmeausfälle und unerwarteten Ausgaben mit mehr Gelassenheit angehen.

Ein Notgroschen meint aber wirklich, wie der Name schon sagt, Geld für den Notfall. Und sonst wird er auf gar keinen Fall angerührt. Weder für den Polterabend noch für den nächsten Urlaub!

Wie viel sollte für Notfälle zurückgelegt werden?

Die Frage ist, was für ein Sparziel sollte angepeilt und wie viel Geld sollte für Notfälle auf die Seite gelegt werden?

Um die optimale Höhe des Notgroschens zu bestimmen, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden: Zum Beispiel, wie groß der eigene Haushalt ist und wie viele Erwerbstätige darin leben. Ein Single-Haushalt muss ganz anders vorsorgen als eine mehrköpfige Familie.2

Als Faustregel gilt: Ein Notgroschen sollte drei bis sechs Netto-Monatsgehälter an Ersparnissen umfassen.3 Was auf den ersten Blick vielleicht viel erscheint, lässt sich mit der Zeit über die Umsetzung typischer Sparziele erreichen, beispielsweise durch einfache Tipps zur Haushaltsplanung, die zeigen, wo Geld gespart werden kann.4

Einen Notgroschen aufbauen

Natürlich gibt es verschiedene Arten von Möglichkeiten, wie Menschen sparen. Die einen legen das Geld gleich am Monatsanfang auf die hohe Kante, andere warten lieber auf eine größere Zahlung und legen es dann in größeren Schritten zurück.

Außerdem gibt es in Deutschland mehrere Sparformen, die jeweils ihre eigenen Vorteile haben:5 Dazu gehören das klassische Sparbuch, der Bausparvertrag mit einer Kombination aus Spar- und Darlehenskomponenten, sowie das Online-Sparkonto mit einer unkomplizierten mobilen Nutzung und höheren Zinsen als herkömmliche Sparkonten.

Achtung: Im Notfall ist es immer wichtig, dass das Geld schnell abgehoben werden kann.

Hier sind einige praktische Tipps, wie mit dem Sparen für Notfälle begonnen werden kann:

  • Ein eigenes Sparkonto einrichten: Um den Notgroschen wirklich nur im Notfall anzurühren, kann es helfen, dafür ein eigenes Konto einzurichten. So wird eine klare Trennung zwischen langfristigen Ersparnissen und täglichen Ausgaben geschaffen.3
  • Sparen automatisieren: Ein automatischer Überweisungsauftrag kann dazu beitragen, regelmäßig Geld für Notfälle zurückzulegen. In Deutschland ist das über einen sogenannten Dauerauftrag möglich.6
  • Budget einhalten: Ein Haushaltsplan über Einnahmen und Ausgaben kann einen guten Überblick über die verfügbaren Finanzen geben. So können unnötige Ausgaben erkannt und reduziert werden. Dadurch steht mehr Geld zum Sparen zur Verfügung.6
  • Lebensstil anpassen: Durch bewussten Konsum können unnötige Impulsausgaben vermieden werden. Wer sich über die eigenen Ziele im Klaren ist und generell auch unter seinen Verhältnissen lebt, kann stattdessen mehr Geld für Notfälle und andere, größere Dinge (z.B. Auto, Wohneigentum und Reisen) zurücklegen.7

Den Notgroschen aufrechterhalten und aufstocken

Wer bereits einen Notgroschen hat, kann sich glücklich schätzen. Aber auch dann gilt es, das Geld für den Notfall zu erhalten und kontinuierlich aufzustocken. Um finanzielle Nachhaltigkeit zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Clevere Anlagemöglichkeiten sind etwa Tagesgeldkonten, die eine variable Verzinsung bieten und bei denen das Geld im Notfall trotzdem schnell abgehoben werden kann.8

Auch bei bestehenden Konten sollten regelmäßig die Zinsen überprüft und gegebenenfalls zu Angeboten mit besseren Konditionen gewechselt werden. In Deutschland gibt es beispielsweise den Sparer-Pauschbetrag, bei dem die Zinserträge nach einem Freistellungsantrag bis zu einer Höhe von 1.000 € steuerfrei sind.9

Was gilt als Notfallausgabe?

Ein echter Notfall kann von Person zu Person anders aussehen. Dasselbe gilt für Notfallausgaben. Denn was für eine Person als Notfall gilt, mag für eine andere weniger dringend erscheinen. Generell gehört wohl alles dazu, was die eigene Gesundheit, den Beruf und das Privatleben betreffen.10

Dazu zählen beispielsweise Tierarzt- oder Rechtskosten, die oft nicht von den üblichen Versicherungen abgedeckt sind, Reisekosten für unbedingt notwendige Reisen (z.B. bei einer Familienkrise). Also alles, was dringend zum Alltag gehört und nicht nur schön zu haben wäre.

Die Rolle der Versicherung

Versicherungen ergänzen das Sparen für Notfälle und können in vielen Fällen vor finanziellen Belastungen schützen. Gerade, wenn selbst der Notgroschen nicht mehr ausreichen sollte, decken Krankenversicherungen oft medizinische Kosten, während Hausrat- und Kfz-Versicherungen vor Schäden und Verlusten schützen. Berufsunfähigkeits- und Lebensversicherungen bieten langfristige finanzielle Sicherheit, während Reiseversicherungen vor unvorhergesehenen Ereignissen auf Reisen schützen.11

Ein ausgewogenes finanzielles Sicherheitsnetz bietet beim Risikomanagement einen gewissen Schutz, und der Notgroschen hilft, für wirklich dringende Notfälle gewappnet zu sein. Damit kann der eigene Lebensstandard in verschiedenen Lebenssituationen aufrechterhalten werden.

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